Mit der Pubertät treten die Kinder in einen neuen Lebensabschnitt ein. Eigeninitiative und Selbsttätigkeit behalten selbstverständlich auch in der neuen Phase ihre Bedeutung, da sie die Antriebsmotoren des Lernens und Reifens sind. Daher bleibt die Freiarbeit in jahrgangsgemischten Klassen auch in den Jahrgangsstufen 5- 10 die zentrale Lernform. Wie bisher erfolgt das Lernen, wo immer möglich, über verschiedene Sinneskanäle und wird „greifbar“ und „begreifbar“ gemacht. Die Klassenteams und Fachlehrkräfte sind weiterhin Begleiter, Unterstützer, Impulsgeber und Ordnungshüter.
Eine bestimmte Art von Erfahrung hatte auch im Kindesalter zwar schon Bedeutung, wird aber nun ins Zentrum gerückt: Sich selbst als verantwortlich und nützlich zu erfahren und wahrzunehmen – für sich selbst, aber auch für die Gemeinschaft, bzw. andere Menschen und Lebewesen allgemein.
„Die Pubertät ist ein Übergang von der Mentalität des Kindes, das innerhalb der Familie lebt, zur Mentalität des Erwachsenen, der in der Gesellschaft leben muss.“
Was Maria Montessori hier meint, kann auch mit dem Begriff „Reife“ zusammengefasst werden. Selbstverständlich ist dies ein lebenslanger Prozess, der von uns in seiner sensiblen, aber umso wichtigeren Anfangsphase begleitet wird. Die Jahrgangsstufen 5 und 6 bilden hierbei einen Übergang, in der sich viele SchülerInnen noch als Kinder begreifen und auch so an das Lernen und Arbeiten herangehen, manche befinden sich bereits im Umbruch zur Pubertät.