Vortragsabend zum Thema „Deine, meine, unsere Bedürfnisse im Familienalltag“

Am 11.02.2025 nahm uns Annabel Annemüller mit auf die spannende Reise zu unseren Bedürfnissen

von Johanna Deininger

Ein Beitrag von Andrea Schreck

Vortragsabend zum Thema „Deine, meine, unsere Bedürfnisse im Familienalltag“

Am 11.02.2025 nahm uns Annabel Annemüller mit auf die spannende Reise zu unseren Bedürfnissen.
Unsere Gefühle sind unsere Reiseleiter, sie weisen uns auf erfüllte und unerfüllte Bedürfnisse hin. Wir dürfen hin spüren, das Bedürfnis erkennen und eine Strategie zur Erfüllung finden.

Bedürfnisse sind universell, unabhängig von Person, Ort und Zeit.

Beispiele für Bedürfnisse sind z.B. Autonomie, Nahrung, Schlaf, Bewegung, Gesundheit, Verbindung, Entspannung, Orientierung, Sicherheit, Spiel und Spaß, Beitragen, Empathie, Gerechtigkeit, Wertschätzung.

Strategien sind sehr individuell und können gesund und weniger gesund ausfallen.

Für die Erfüllung unserer Bedürfnisse sind wir immer selbst verantwortlich.

Warum sollten wir unsere Kinder „bedürfnisorientiert“ begleiten?

Kinder bedürfnisorientiert zu begleiten, bedeutet eine sichere Bindung aufzubauen. Die Bindung gelingt uns durch feinfühliges Reagieren und dem Erkennen von Bedürfnissen.

Es ist eine Erziehung ohne Machtkampf. Es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht, gleichzeitig wird Orientierung gegeben und Grenzen werden klar kommuniziert

Die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zählen!

Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.

Wir Menschen sind eine gemeinschaftlich aufziehende Art. Es war nie vorgesehen, in Kleinfamilien zu leben. Menschen brauchen andere Menschen für Unterstützung, Austausch und Verbindung. Ein oder mehrere Kinder aufzuziehen ist eine Aufgabe, für die wir nicht gemacht sind und die nicht zu schaffen ist, ohne seine eigenen Bedürfnisse dabei zu vernachlässigen.

Wir brauchen ein Dorf. Wir dürfen um Hilfe bitten, Routinen entwickeln, Aufgaben abgeben und neue Kontakte knüpfen.

Geht los und sorgt gut für euch!

Meine liebe Wut

Wut will uns immer auf ein unerfülltes Bedürfnis hinweisen.

In welchen Situationen wirst Du wütend? Was wünscht Du Dir in diesen Momenten? Hast Du bereits eine Strategie, um Deiner Wut Raum zu schaffen, ohne Andere dabei zu verletzen?

Wir tragen als Erwachsene die Verantwortung für unsere Gefühle und Bedürfnisse.

Wir machen nicht unser Kind dafür verantwortlich, dass wir wütend sind. Stattdessen benennen wir unser Gefühl, finden das unerfüllte Bedürfnis dahinter und bleiben in der Verantwortung. Dabei hilft uns die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, kurz GFK.

GFK ist eine Kommunikation ohne Schuld und Scham, für mehr Verbindung. Sie hat folgende Ziele:

  • Verstehen und verstanden werden
  • Gefühle und Bedürfnisse erkennen
  • Strategien finden
  • Freiwilligkeit und Kooperation fördern

All das brauchen wir im Familienleben!

Vier Schritte führen uns zum Reiseziel: Wir benennen unsere Beobachtung, äußern unser Gefühl, nennen unser Bedürfnis und eine Bitte.

Abschließend bekamen wir von Annabel einige Strategien „to go“:

  • Was brauche ich gerade? Stellt euch selbst diese Frage!
  • Zum Tagesabschluss reflektieren: Was war heute herausfordernd und wofür bin ich heute dankbar? Was waren meine Gefühle dabei?
  • Schaut mal auf die Internetseite equalcareday.org für einen spannenden Fragebogen zur Verteilung der Familienarbeit.
  • Haltet in der Familie ein Wochenmeeting ab: Was steht an? Wer ist wo? Wer übernimmt welche Aufgabe?
  • Und nicht vergessen: täglich Eure Wertschätzungsdusche!

"Alles, was wir tun, ist ein Versuch, uns Bedürfnisse zu erfüllen.“ M. Rosenberg

In diesem Sinne wünschen wir eine bedürfnisorientierte und wertschätzende Zeit und freuen uns auf den nächsten Vortrag am 02.04. zum Thema Kinesiologie mit Silke Hanisch.

Anmeldung: ak-elternschule@montessorischule-aschaffenburg.de

Andrea Schreck für den AK Elternschule

Zur Referentin: Annabel Annemüller

Logopädin, artgerecht Baby Coach und aktuell in der Weiterbildung zur Trainerin für gewaltfreie Kommunikaton (GFK) n. M. Rosenberg.

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