„Wie redest du mit mir?“
Beziehung gestalten und wertschätzend kommunizieren
Am 30.1.2024 gab uns Bärbel Hofherr, Religionspädagogin, Erzieherin und KESS-Kursleiterin viele Impulse, unsere Kinder wertschätzend ins Leben zu begleiten. Das bedeutet für uns Eltern neben viel Freude auch Aufgabe und Herausforderung, ganz besonders in der Pubertät. Die Zeit des Heranwachsens ist oft spannend und turbulent. In dieser Phase des Aufbruchs müssen Kinder und Eltern bisher Gewohntes verlassen, sich auf Neues, bislang Unbekanntes einlassen.
Dabei ist die Gestaltung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern von entscheidender Bedeutung und untrennbar damit verbunden die Kommunikation.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse für uns teilnehmende Eltern war: Es ist nicht die Aufgabe unserer Kinder, für unsere Bedürfnisse zu sorgen. Dafür sind wir selbst verantwortlich. Unsere Kinder tun nichts gegen unsere Eltern, sondern sie tun es für sich. Hilfreich ist es, die Stärken unserer Kinder in den Blick zu nehmen.
Unsere Kinder wollen ebenso wie wir ihre Grundbedürfnisse stillen, wie es Alfred Adler in seiner Individualpsychologie formulierte.
Die Kinder wollen
- dazugehören, sich in einer Gemeinschaft anerkannt fühlen
- wichtig sein, Bedeutung haben, einen Beitrag leisten
- sich geborgen, gehalten und sicher fühlen. Sie brauchen den unumstößlichen Rückhalt zu Hause
- sich fähig und potent fühlen, Einfluss nehmen können: ich kann das, ich habe Kraft.
Hinter allen Formen des Aufstandes in der Pubertät steht ein ähnliches Verlangen: unsere Kinder wollen als gleichwertig anerkannt werden. Solange die Kinder nicht mitentscheiden können, werden sie Machtkämpfe führen. Wichtig für uns Eltern ist die Kooperation: mit der Lösung sollten beide Seiten einverstanden sein. In Streitsituationen innerlich einen Schritt zurückgehen, innehalten und durchatmen kann hilfreich sein. So kann es formuliert werden: „Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Ich werde mir etwas überlegen. Ich will dir helfen.“
Von Elternseite aus sollten wir immer wieder Gesprächsangebote machen. Und wir dürfen von unseren Kindern erwarten, dass sie ihren Beitrag leisten. Das formulieren wir freundlich und klar in Ich-Botschaften: „Ich wasche Wäsche. Wenn du saubere Wäsche möchtest, räume sie bitte in den Wäschekorb.“ Wichtig: sich die Zeit nehmen und dabeibleiben, bis es getan ist. Wenn ich etwas zum zweiten Mal sage, werde ich unglaubwürdig.
Du-Botschaften reizen zum Widerspruch, meine eigentliche Intention sage ich dabei nicht. So weiß unser Kind nicht, was es tun oder lassen soll, es kann eigene Ideen und Wünsche nicht einbringen.
Unsere Kinder lernen an uns als Vorbild, nicht durch unsere Belehrungen.
Wir konnten an diesem Abend eigene Erfahrungen und Fragen einbringen. Wir freuen uns auf die zweite Veranstaltung am 27. Februar 2024 in unserer Monte, diesmal für Eltern mit Kindern ab ca. 12 Jahren.
Gelassen bleiben in schwierigen Zeiten“
… wenn Kinder erwachsen werden …
Andrea Schreck für den AK Elternschule