Jahreszeitenwanderung der Grundschulklassen

Ein besonderes und spannendes Projekt von und mit Jeanine Biersack

Unsere Grundschulklassen konnten an drei Terminen in die faszinierende Welt der Natur mit Jeanine Biersack eintauchen.

In Abstimmung mit der Schulleitung und den PädagogInnen hat sie ein Lernabenteuer für die Kinder entwickelt.

Spannende Geschichten, die während der Erlebnisse entstanden sind, rundeten die Naturerkundungen ab.

Mit Berichten unserer SchulreporterInnen.

 
Nebenstehendes Foto: Jeanine Biersack

von Sandra Woelk

Faszinierende Lernabenteuer

Foto: Lea Westarp

Jeanine, die von ihren Kindern liebevoll Kräuterhexe genannt wird, nimmt die Kinder in ein Lernabenteuer rund um die Natur.

Die Reise beginnt mit einem Impuls im Schulgarten, einem Ort, der für die SchülerInnen zum Tor in eine Welt voller Wunder und Entdeckungen wird. Unter der fachkundigen Anleitung von Jeanine tauchen sie ein in die Geheimnisse der Jahreszeiten, lernen die Zusammenhänge zwischen Monaten, Wochen und Jahren zu verstehen und erforschen die Natur zu verschiedenen Zeiten des Jahres. Mithilfe einer simulierten Erdumlaufbahn können sie den Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Erde nachvollziehen.

Ein besonderer Höhepunkt ist der Holunderbaum, der gezielt ausgewählt wurde. Hier können die SchülerInnen Kraft schöpfen, um gemeinsam den Berg zu erklimmen. Die Wanderung zum Sportplatz bietet vielfältige Begegnungen mit Pflanzen, die jeweils ihre eigene Geschichte und Bedeutung haben.

Am Vesperplatz angekommen, suchen die SchülerInnen mit Begeisterung nach Kräutern, die zuvor auf Kräuterkarten studiert wurden. Gemeinsam tauschen sie Geschichten über die Heilkraft der Pflanzen aus und lernen, wie man sie erkennt und sammelt.

Der Abstieg ist begleitet von Gesängen, Gelächter und zahlreichen Fragen der SchülerInnen. Es ist eine Freude zu sehen, wie sie jeden Moment genießen und mit offenen Herzen die Welt um sich herum entdecken.

Zurück im Schulgarten, lauschen sie den Geschichten über die Heilpflanzen, Insekten, Vögel, die sie auf ihrer Reise begleitet haben.

 

Aus der Roten berichten Emilio, Ylva, Matheus, Klara, Amelie und Johanna:

"Wir sind in den Schulgarten gegangen und da haben wir Fr. Biersack getroffen. Wir haben über die Jahreszeiten gesprochen und Sonnenblumen gepflanzt. Dann sind wir hochgelaufen zu unserem Tipi. Dort haben wir als erstes gefrühstückt. Dann haben wir kurz an unserem Tipi weitergebaut und gespielt. Einige Kinder sind auf der Wiese zur Bank gelaufen. Dann haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und Kräuter gesammelt wie zum Beispiel Spitzwegerich, Klee, Löwenzahn oder Sauerampfer.

Dann haben wir von Fr. Biersack einen Informationszettel zur jeweiligen Pflanze erhalten, mussten diesen durchlesen und die jeweiligen Informationen den anderen Kindern weitergeben.

Dann wurde es etwas stürmisch und regnerisch, deshalb sind wir zurück zur Schule in den Schulgarten gelaufen. Dort haben wir Kräuter gesammelt, die wir vorher kennengelernt haben. Daraus haben wir unser eigenes Kräutersalz hergestellt. Das Salz und die Kräuter haben wir in einem Mörser kleingerieben, vorher haben wir die Kräuter mit zwei Messern kleingeschnitten. Zwei Kinder haben das Etikett für das Glas geschrieben, in dem wir das Kräutersalz aufbewahren.

Es war ein sehr schöner Tag!"

Maya und Laura aus der Gelben:

"Am Dienstag, 12.03.24 haben wir uns ganz normal an der Schule um 8:10 Uhr getroffen.

Dann sind wir in den Schulgarten gegangen, dort hat uns Frau Biersack herzlich begrüßt. Jetzt hat sie uns von einem schönen Erlebnis mit dem Holunder erzählt. Nun haben wir einige Fragen zum Frühling gestellt bekommen. Daraufhin sind wir zum Hagebutten Strauch gewandert, wir haben ein bisschen über die Hagebutte geredet. Nachdem Frau Biersack uns noch ein paar weitere Pflanzen gezeigt hat, sind wir zum Frühstücksplatz weiter gelaufen. Dort angekommen, durften wir erstmal Frühstücken. Als alle mit dem Frühstücken fertig waren, haben wir verschiedene Bilder von Pflanzen ausgeteilt bekommen um sie gruppenweise zu suchen. Nachdem wir die Pflanzen gefunden hatten, haben wir sie besprochen. Manche Pflanzen waren sehr schwer zu finden. Anschließend haben wir Informationskarten zu der jeweiligen Pflanze erhalten. Von den Informationen mussten wir uns mindestens zwei merken, um sie später der ganzen Gruppe zu erzählen. Es wurden die Pflanzen: Vogelmiere, Wiesen-Klee, Löwenzahn, Gundermann, Brombeere, Sauerampfer, Scharbockskraut und Ehrenpreis gesammelt.

Mit den Pflanzen haben wir im Anschluss noch ein leckeres Kräutersalz hergestellt. Langsam mussten wir uns auf den Weg zurück machen. Als wir wieder im Schulgarten waren, hatte Frau Biersack noch eine Überraschung für uns, es war eine leckere Kräuterlimonade. (Wiesendudler)

Danke für die tolle Wanderung Frau Biersack"

Sophie, Schulreporterin aus der orange Klasse:

"Unsere Wanderung war echt toll. Jeanine hat uns durch den Wald geführt. Sie hat uns auch eine Challenge gegeben. Ein Brot zu essen, wo Honig, Knoblauch und Thymian drauf waren."

 

Ben und Matheus, Schulreporter aus der roten Klasse, berichten:

"Zuerst waren wir im Schulgarten und Frau Biersack hat uns etwas zu den Jahreszeiten erzählt. Wir haben uns am Holunder-Strauch getroffen. Früher glaubte man, dass Holunder die Menschen schützt. Dann sind wir zu einer Wiese gelaufen. Wir haben uns zu zweit oder dritt zusammengefunden und wir haben einen Suchauftrag bekommen, z.B. sollten wir Brennnesseln suchen oder andere Pflanzen. Dann hat Frau Biersack uns was zu den Pflanzen erklärt. Z.B. hilft Spitzwegerich dabei, wenn man sich an Brennnesseln verbrannt hat und er hilft auch bei Mückenstichen. Wenn eine Wunde blutet, soll man den Spitzwegerich nicht direkt auf die Wunde drücken. Wenn man Brennnesseln von unten nach oben anfasst, tut es nicht weh, weil die Brenn-Härchen dann nicht brennen. Über die Hagebutten hat sie uns erklärt, dass man sie essen kann, aber nicht die Kerne, die kann man nämlich nicht kauen. Die Kerne kann man als Juckpulver benutzen. Wenn man die Hagebutte zerdrückt kommt süßes Mus raus."

 

Schulreporterinnen aus der roten Klasse, Johanna und Paula:

"Wir haben uns zuerst im Schulgarten an dem Hollunderbaum getroffen. Dann hat uns Jeanine was über den Herbst erzählt. Wir hatten ein Lagerfeuer. Sie hat uns gezeigt, dass sich die Erde um die Sonne dreht, das hat was mit den Jahreszeiten zu tun. Sie hatte auch eine Duftlampe und wir haben Kräuter gerochen. Dann sind wir zu den Bucheckern gewandert und haben erst einmal etwas gegessen. Dann haben wir etwas gebastelt, wie ein Bilderrahmen. Den haben wir auf die Wiese gelegt und haben geschaut was darin wächst. Dann hatte sie noch ein Brot mit Honig, Knoblauch und Thymian. Das hilft, wenn man erkältet ist und Halsschmerzen hat. Mit dem Knoblauch hat es ein bisschen komisch geschmeckt. Wir haben dann einfach den Knoblauch runtergemacht. Zum Schluss durften wir den Berg runterrennen. Dann sind wir wieder zurückgelaufen und haben uns am Hollunderbaum wieder verabschiedet. Frau Biersack hat uns noch eine Geschichte von einer Magd und einem Knecht erzählt. Die wollten heiraten aber der Graf hat es verboten. Sie durften nur heiraten, wenn sie ein Kleid aus Brennesseln anziehen würde. Darauf hat die Magd geweint, weil sie es nicht hingekriegt hat. Dann kam eine Kräuterfrau aus den Bergen, die aus Brennesseln ein Kleid gesponnen hat. So konnten sie heiraten. Uns hat es gut gefallen."

 

Schulreporterinnen Marie und Maya aus der Gelben:

"Wir hatten Ende September eine Jahreszeiten Wanderung mit Frau Biersack. Wir sind einen Hügel zu einer Wiese hochgelaufen. Dort haben wir Zweier- und Dreiergruppen gebildet. Dann hat uns Frau Biersack acht Zettel mit Pflanzen darauf gegeben, jede Gruppe sollte eine Pflanze finden und mitbringen.

Die Pflanzen, die wir gefunden haben, waren:

  • Brennnessel
  • Schafgarbe
  • Spitzwegerich
  • Labkraut
  • Storchenschnabel
  • Holunder
  • Hagebutte (daraus kann man übrigens Juckpulver machen 😁)
  • Weißdorn
  • Goldrute
  • Reinfarn
  • Breitwegerich
  • Beifuß

Hier findet Ihr je eine Beschreibung zu drei der Pflanzen:

Die Brennnessel

Brennnessel-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, selten als Halbsträucher. Die in Mitteleuropa vertretenen Arten erreichen je nach Art, Standort und Nährstoffsituation Wuchshöhen von 10 bis 300 Zentimetern. Bekannt und unbeliebt sind die Brennessel wegen der Brennhaare. Je nach Art sind die Folgen unterschiedlich schwer, die Brennhaare wirken als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Wir haben von Frau Biersack gelernt, wie wir die Pflanze anfassen müssen, ohne uns zu nesseln.

 

Der Storchenschnabel

Der Storchenschnabel hat viel zu bieten: Zum Beispiel schöne Blüten und Fruchtstände, manche sind wintergrün. Es gibt rund 400 Arten von Storchenschnäbeln. Für Schnecken ist der Storchenschnabel ungenießbar. Wir Menschen können ihn aber essen. Aber er schmeckt ähnlich wie Gras, also nicht sehr lecker. Da wir unsere Wanderung im Herbst gemacht haben, sah der Storchenschnabel so aus: Braun, braune Knospen, kurz, sonst nichts weiter dran. Im Frühling sieht er so aus wir auf dem Bild.

 

Der Spitzwegerich

Der Spitzwegerich trägt seinen Namen „Wegerich“, was so viel wie „Wegekönig“ oder „Wegehüter“ bedeutet. Das kommt daher, weil er sehr häufig an Wegesrändern wächst. Er ist sehr vielseitig, kann gegessen werden und hilft bei verschiedenen Beschwerden. Die ganze Pflanze ist essbar, wobei die Blüten vom Geschmack an Pilze erinnern. Er hilft gegen Entzündungen in den Atemwegen, außerdem kann er Verletzungen wie Schürfwunden heilen und er ist reinigend. Wir haben mit Frau Biersack mal eine Spitzwegerich-Salbe gemacht. Der Spitzwegerich hilft auch gegen Magen-Darm-Infekte.

Frau Biersack  hat uns noch eine Geschichte vor gelesen: Die Geschichte der Heilpflanze

Es gab einmal eine Zeit, als die Welt noch neu war und alle Lebewesen die gleiche Sprache Sprachen, da lebten die Tiere, die Pflanzen und Menschen in Harmonie miteinander. Jeder hatte seinen Platz und jeder achtete den anderen.

Aber irgendwann fingen die Menschen an, die Tiere zu töten ohne sich bei ihnen zu bedanken. Sie wurden immer achtloser den Tieren gegen über, bis schließlich die Tiere ärgerlich wurden. Sie hielten einen Rat ab und alle sprachen davon, wie grausam die Menschen seien. Nach dem sie tagelang diskutiert hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass die Menschen bestraft werden müssen. Sie schickten den Menschen all die Krankheiten, an denen sie heute leiden. Die Rehe z. B. beschlossen, jedem Jäger, der sein Opfer nicht um Vergebung bat, Rheumatismus zu schicken. Die anderen Tiere dachten sich auch weitere Krankheiten aus, womit die Menschen heute kämpfen. Der Regenwurm war so glücklich darüber, dass er sich vor Lachen kringelte. Seitdem kann er sich nicht anders fortbewegen. Aber die Pflanzen bekamen Mitleid mit den Menschen.

Sie machten es sich zur Aufgabe, Krankheiten zur heilen. Wenn eine Heilerin nicht weiß, welche Pflanze sie benutzen soll, so wird der Pflanzengeist es ihr sagen. Sie kann zu den Pflanzen gehen und sorgfältig hinsehen. Die richtige Pflanze wird ihr zunicken."

 

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